Architekturpreis 2015

Zur Verleihung des Architekturpreises 2015 erscheint eine Dokumentation. Sie steht hier zum Download bereit.

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

werden in der Evangelischen Kirche im Rheinland tatsächlich noch neue Kirchen und Gemeindehäuser gebaut? Ist noch Geld vorhanden, um Kirchenfenster künstlerisch zu gestalten, eine neue Orgel oder Prinzipalstücke anzuschaffen?

Die Antwort – anzuschauen in diesem Heft – mag zunächst verblüffen, denn überall ist angesichts knapper Kassen und Mitgliederschwund von Rückbau und Reduktion die Rede. Dennoch: Gerade aus den notwendigen Strukturveränderungen heraus entsteht erstaunlich viel Neues – und das in hoher Qualität!

 

Preisträger in der Kategorie Kirchenraum (links: Lutherkirche Elsdorf, Foto: ekir.de / Jens Kirchner) und Gemeindehaus (rechts: Dietrich-Bonnhöfer-Haus Hermeskeil, Foto: ekir / Eibe Sönnecken)

 

Dies zeigte sich in beeindruckender Weise auch bei der zweiten Verleihung des Architekturpreises der Evangelischen Kirche im Rheinland im November 2015. 34 Projekte, fertiggestellt in den letzten drei Jahren, wurden von kirchlichen Bauherren eingereicht. Die Fachjury hatte es schwer, in den drei Kategorien „Kirchenraum“, „Gemeindehaus“ und „Künstlerische Ausstattung“ eine Auswahl zu treffen. Denn alle Projekte sind es wert, gewürdigt und veröffentlicht zu werden.

 

Preisträger in der Kategorie Künstlerische Ausstattung: Willibrordi-Dom Wesel (Foto: ekir / Tomas Riehle)

 

Außergewöhnlich in jeder Hinsicht ist der Neubau der Immanuelkirche in Köln-Stammheim (Architekten Sauerbruch Hutton), der bereits mit zahlreichen Architekturpreisen ausgezeichnet wurde. Diesen einzigartigen Kirchenbau wollte das Preisgericht nicht in Konkurrenz mit den anderen Projekten treten lassen, da alle Vergleiche gescheitert wären. Aus diesem Grund wird dieses besondere Gebäude außerhalb der Wertung gewürdigt. Auch die Orgel in der Konstantin-Basilika Trier musste außerhalb der Wertung belassen werden, da hier das Land Rheinland-Pfalz Bauherrin war.

Bei allen eingereichten Projekten ist anzumerken, mit wie viel Engagement und Kreativität Gemeinden und ihre Architektinnen und Architekten, Künstlerinnen und Künstler sich der Aufgabe stellen, zeitgemäße und einladende evangelische Gebäude zu schaffen. Beide – Bauherren und Entwurfsverfassende – können zu Recht stolz auf die Ergebnisse sein!

Unser Dank geht an dieser Stelle an alle, die sich mit ihrem Beitrag an der zweiten Auslobung beteiligt haben, an die Mitglieder des Preisgerichts und nicht zuletzt auch an das Kuratorium der Wilhelm-Schrader-Stiftung, die auch diesmal einen Sonderpreis gestiftet hat.

Lassen Sie sich inspirieren von den sehenswerten Kirchen und Gemeindehäusern des evangelischen Rheinlandes! Wir hoffen, dass diese Dokumentation dazu beiträgt, auch anderen Kirchengemeinden Anregungen zu geben und Mut zu machen, sich den anstehenden Gebäudefragen zu stellen und rechtzeitig richtungsweisende Entscheidungen zu treffen. Vielleicht sind Sie mit Ihrer Kirchengemeinde und Ihrem Projekt dabei, wenn wir 2018 den nächsten Architekturpreis ausloben?

Gudrun Gotthardt
Leiterin des Dezernats Bauen und Liegenschaften

Düsseldorf, im März 2016

Architekturpreis 2015