Architekturpreis 2023

Zur Verleihung des Architekturpreises 2023 erscheint eine Dokumentation. Sie steht hier zum Download bereit.

Liebe Leserin, lieber Leser!

Sollte man heutzutage überhaupt noch neu bauen? Diese Frage stellte sich die Fachjury, die in diesem Jahr die eingereichten Projekte zum Architekturpreis der Evangelischen Kirche im Rheinland zu beurteilen hatte. Nicht nur der erstmals ausgelobte Sonderpreis für das vorbildliche klimagerechte Bauen lenkte die Debatte in diese Richtung. Auch bei den Projekten der anderen Kategorien des Preises wurde kontrovers diskutiert, ob Weiterbauen oder Umbauen eine zeitgemäßere und nachhaltigere Antwort auf die Bauaufgabe gewesen wäre.

 

Preisträger in der Kategorie Künstlerische Ausstattung (links: Spielraumaltar in Köln-Longerich, Foto: ekir / Thomas Ott) und Sonderpreis Vorbildlich- Klima.Gerecht.2035 (rechts: Stephanuskirche in Köln Niehl-Riehl, Foto: ekir / Nikola Talevski)

 

Inzwischen ist ja hinreichend bekannt, dass ein sehr großer Anteil der klimaschädlichen Emissionen durch das Bauen verursacht werden. Abriss und Neubau scheinen da erst einmal keine gute Lösung zu sein- auch wenn jeweils sicherlich gute Gründe für dieses Vorgehen benannt werden. Funktionale Mängel, schwierige energetische Ertüchtigung, fehlende Barrierefreiheit etc. können solche Gründe sein. Architektinnen und Architekten stellen sich aber zunehmend der Herausforderung, auch in solchen komplexen Ausgangssituationen, Lösungen für den Erhalt des Bestandes zu finden und so „graue Energie“ zu sparen. Dies wird zukünftig immer stärker an Bedeutung gewinnen.

Trotzdem hat die Jury auch diesmal beispielgebende Neubauprojekte ausgezeichnet. Denn -abgesehen davon, dass konsequent umgesetzter Klimaschutz beim Bauen noch in den Anfängen steckt- sollte doch auch gewürdigt werden, wenn Gemeinden sich über ihre Gebäude ganz grundlegend neu definieren wollen. Das Bild von Kirche verändert sich und damit auch das Erscheinungsbild ihrer Gebäude. Es erscheint uns also ebenso wichtig, neue Geschichten zu erzählen und nicht nur das Alte zu bewahren.

Preisträger in der Kategorie Kirche (links: Erlöserkirche in Mauenheim-Weidenpesch, Foto: ekir / Roland Halbe) und Gemeindehaus (rechts: Gemeindehaus Auferstehungsgemeinde Oberhausen, Foto: ekir / Fotografie Neuhaus, Duisburg)

 

Wir haben unter den fast 30 eingereichten Projekten erneut viele Mut-machende und beeindruckende Geschichten in diesem Sinne gehört und gesehen. Diese wollen wir mit dieser Dokumentation weitererzählen und so andere Gemeinde inspirieren, sich mit ihren Gebäudefragen ebenfalls auf den Weg zu machen.

Ein herzliches Dankeschön an alle, die sich an der Auslobung des Preises beteiligt und zum Entstehen dieser Dokumentation beigetragen haben! Ein besonderer Dank richtet sich an die Mitglieder des Preisgerichtes, die viele Stunden Pläne gelesen, Projekte besichtigt und schließlich einen Tag lang konstruktiv diskutiert und engagiert um die Auswahl der Preisträger gerungen haben!

Ihnen allen viel Freude und Anregung bei der Lektüre!

Gudrun Gotthardt

Leitende Baudirektorin der Evangelischen Kirche im Rheinland

 

Projekte der engeren Auswahl des Architekturpreises 2023:

Erlöserkirche in Mauenheim-Wiedenpesch (Preisträger in der Kategorie „Kirche“)

Gemeindehaus Auferstehungsgemeinde in Oberhausen (Preisträger in der Kategorie „Gemeindehaus“)

Stephanuskirche in Köln Niehl-Riehl (Preisträger in der Kategorie „Vorbildlich – Klima.Gerecht.2035″)

Spielraumaltar der evangelischen Immanuel-Gemeinde Köln-Longerich (Preisträger in der Kategorie „Künstlerische Ausstattung“)

Evangelisches Gemeindezentrum in Geilenkirchen

Evangelisches Begegnungshaus in Goch

Gemeindezentrum an der Erlöserkirche Bad Godesberg

Orgel der Heilandkirche in Bad Godesberg

Haus an der Kirche in Haan

Haus der Gemeinde Duisburg in Homberg

Evangelisches Gemeindehaus in Konz

Willkommenskirche in Overath

Künstlerische Ausstattung der Erlöserkirche in Weidenpesch

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