Stephanuskirche in Köln Niehl-Riehl


Stephanuskirche in Köln Niehl-Riehl, Foto: Nikola Talevski

Ziel der Sanierung der 1965 errichteten Stephanuskirche war neben der Aufwertung der Gesamtsituation eine deutliche Verbesserung der klimatischen und energetischen Situation. Die den Kirchenraum prägenden wandhohen Glasflächen und eine nur geringe Dachdämmung hatten im Inneren zu Temperaturen zwischen 5° und 40°C geführt. Obwohl die Kirche nicht unter Denkmalschutz stand, sollte die besondere Bauform mit der charakteristischen Farbverglasung erhalten werden. Auf Grundlage von Klimasimulationen wurde seitens Zeller Kölmel Architekten ein Lowtech-System entwickelt, das mithilfe einer neuen thermischen Hülle sowohl den sommerlichen Wärmeschutz gewährleistet als auch eine erhebliche Reduzierung des Heizbedarfs mit sich bringt: Vor der Außenwand, deren Bleiverglasungen in situ erhalten wurden, wurde eine neue Glaswand als Holz-Pfosten-Riegel-Konstruktion mit Dreifachverglasung errichtet. Der Abstand zwischen der alten und neuen Außenwand dient als Solarpuffer: Die im Zwischenraum entstehende Wärmeenergie kann nach Bedarf nach außen abgeführt werden oder den Innenraum temperieren. Hierzu trägt auch die neue Dacheindeckung mit deutlich besserer Dämmung aus nachwachsenden Rohstoffen bei.

Architektonisch hochwertige Modernisierungen im Inneren schaffen ein neues Raumempfinden unter Erhalt der außergewöhnlichen Bauform und Lichtwirkung.

Insgesamt kann die Verbindung von hochwertiger Architektur und innovativem Umgang mit der klimatisch-energetischen Situation einer typischen Nachkriegskirche als vorbildlich gelten und verdient besondere Auszeichnung.

Stephanuskirche in Köln Niehl-Riehl, Foto: Nikola Talevski